Bayerischer Tennisverband klagt gegen Tennis-Verbot während der aktuellen Corona-Maßnahmen!
Endlich Taten statt nur Worte! Das ist die nahezu einhellige Meinung aller Tennisspieler in den sozialen Medien zu der ganz aktuellen Tennis-Corona-Meldung aus dem Süden Deutschlands:
- Als erster Landesverband des DTB hat der Bayerischer Tennisverband vor dem Verwaltungsgericht Klage gegen das Tennis-Verbot im Zuge der Corona-Maßnahmen eingereicht.
Scheinbar ausschlaggebend für diesen – wie viele Tennisspieler in ganz Deutschland sagen – längst überfälligen Schritt ist die 9. Bayerische Infektionsschutz-Maßnahmenverordnung. War in Bayern im November zunächst immerhin noch das Tennisspielen auf Außenplätzen erlaubt, ist dies seit Anfang Dezember auch untersagt! Einzige Ausnahme dieser aufgrund des großen Abstandes beim Tennis willkürlich erscheinenden Vorschrift: Nur Profis und Kaderathleten dürfen überhaupt noch Tennis spielen.
Ohne Vorankündigung: Quasi über Nacht wird Tennis in Bayern komplett verboten
„Wir haben erneut für diese Vorgehensweise und Entscheidung keinerlei Verständnis. Da die Staatsregierung eine differenzierte Betrachtungsweise bzgl. des Infektionsschutzes grundsätzlich ablehnt, haben wir den Klageweg beschritten“, heißt es von Seiten des Bayrischen Tennisverbandes. Auch viele Tennisspieler konnten und können nicht nachvollziehen, warum ohne Vorankündigung die Bayerische Staatsregierung nun auch den organisierten Freizeitsport auf Sportstätten unter freiem Himmel gänzlich untersagt.
Mit dem absoluten Tennis-Verbot vollzieht Bayern derzeit (Stand: 4.12.2020) die härtesten Tennis-Maßnahmen in Deutschland infolge der Corona-Pandemie. Während z.B. in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen noch das Tennisspielen auf Außenanlagen erlaubt ist, dürfen im Freistaat noch Profis und Kaderspieler das Racket schwingen. Dass durch Tennis u.a. aufgrund des großen Abstandes der Spieler – zumal unter Berücksichtigung der strengen Hygienemaßnahmen auf den Tennisanlagen – eigentlich kein Infektionsrisiko ausgehen sollte, scheint die von den Bürgern gewählten Landespolitiker in Bayern nicht zu interessieren.
Politiker und verantwortliche Beamte wollen oder können nicht differenziert entscheiden
Die Folgen schilderte Helmut Schmidbauer u.a. bei dem regionalen Fernsehsender TV Ingolstadt: „Mitglieder und Einnahmen brechen weg“, so der der Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes. Berechtigter Weise äußerte Schmidtbauer auch starke Zweifel, ob die versprochenen Fördergelder wirklich schnell fließen werden: „Das kann kein Trainer, kein Verein, keine kommerzielle Anlage derart lange durchhalten.“
Bis über die Tennis-Klage des Bayerischen Verbandes vor dem Verwaltungsgericht entschieden wird, brauchen Tennisspieler jedoch noch eine Menge Geduld. Eine Sprecherin des Gerichtes kündigte jetzt schon an, dass mit einer zumindest relativ schnellen Entscheidung kaum zu rechnen ist. Denn derzeit sind bei dem Gericht circa 20 weitere Klagen ähnlicher Art anhängig. Und bis der Beamtenapparat die abgearbeitet hat, dürfte dauern …
Verfasser: Karsten Schmidt-Garve, Journalist & Sportwissenschaftler