Die perfekte Tennis-Taktik gegen Bringer: Wie gewinne ich gegen Mondballspieler?
Besonders auf langsamen Sandplätzen sind sie die Angstgegner für die meisten Tennisspieler aller Alters- und Leistungsklassen: Die sog. Bringer im Tennis bringen nahezu jeden Ball übers Netz, sind gerade hinsichtlich der Ausdauer körperlich extrem fit und scheinen niemals einen unforced error zu machen.
Zwei Match-Strategien gegen Bringer auf dem Tennisplatz
Strategie #1 gegen Mondballspieler: Wer tatsächlich über die notwendigen technischen und auch körperlichen Fertigkeiten verfügt, kann einen Bringer einfach vom Tennisplatz schießen – jeden Ball erfolgreich als Winner spielen, dazu einige Asse und viele direkte Punkte mit dem Aufschlag. Gewonnen ist das Match. Da sich ein Match über zwei Gewinnsätze theoretisch bereits mit lediglich 48 Punkten gewinnen lässt (wenn Du kein einziges Mal über Einstand gehen musst), klingt diese Strategie recht einfach. Aber: Dazu in der Lage sind nur Tennisspieler, die mit dem Sport ihr Geld verdienen und dazu noch gegen wesentlich schwächere Gegner antreten …
Die perfekte Taktik gegen Bringer für „normalsterbliche“ Tennisspieler aller Leistungsklassen
Wesentlich praxisnäher ist daher Match-Taktik #2 gegen Bringer: Denn zumindest in der Theorie ist es für Tennisspieler aller Leistungsklassen relativ einfach, gegen die gefürchteten Löffler, Bringer, Mondballspieler oder Top Spin-Ballmaschinen das Match zu gewinnen. Die grundlegende Taktik für diese Tennisspiele lautet:
- Baue jeden Punkt kontrolliert auf,
- rücke mit der richtigen Vorbereitung ans Netz vor
- schließe am Netz den Punkt erfolgreich ab!
Tennis Taktik gegen schwer zu spielende Gegner: Verfolge konsequent diese Match-Strategie
Fakt ist: Wenn Du Dein sicher spielenden Gegner nicht vom Platz schießen kannst, ist der kontrolliert offensive Weg ans Netz der sicherste Weg zum Match-Gewinn.
- Dabei gilt: Baue jeden einzelnen Punkt auf, spiel kontrolliert aggressiv und rücke auf, sobald die Bälle Deines Gegners zu kurz werden. Für den strategisch richtigen Aufbau jedes Ballwechsels musst Du dabei die richtige Mischung finden:
- Wenn Du zu früh powerst und dadurch eine hohe Quote an unnötigen Fehlern machst, dann spielst Du dem Bringer genau in die Karten.
- Wenn Du dagegen ständig an der Grundlinie bleibst und das Match ausschließlich von hinten aufziehst, wirst Du auf Dauer nur schwer Punkte machen können. Schließlich ist es für meisten Tennisspielern wesentlich schwieriger, langsame und drucklose Bälle zurückzuspielen (oder gar als Punkt zu verwandeln), als schnell und aggressiv gespielte.
Ein weiteres Problem, wenn Du ausschließlich von der Grundlinie gegen einen Bringer spielst: Zumeist kann man davon ausgehen, dass diese Tennisspieler, die ihren Erfolg ausschließlich auf das Zurückspielen bauen, körperlich sehr fit und ausdauernd sind. Ein ausschließlich von der Grundlinie geführtes Match kann gegen solch einen Gegner schnell zu einer Art Ironman-Herausforderung werden …
So einfach kannst Du ein Match gegen Bringer gewinnen
Nach dieser Abwägung der Dos and Don`ts gegen Bringer hast Du gesehen: Es gibt nur eine wirklich effektive Strategie gegen diese Prozent-Spieler – und die führt über kontrollierte und richtig vorbereitete Netzangriffe.
- Tennisspieler, die den Ball nur zurückspielen und in der Lage zu sein scheinen, jeden Ball zu erlaufen, zwingen einen selbst dazu, das Spiel in die Hand zu nehmen und offensiv zu spielen.
- Deine Taktik zum Erfolg: Selber sicher und mit einer guten Länge zunächst von der Grundlinie spielen, den Gegner dadurch zu kürzeren Bällen zwingen – und dann Deinen gut vorbereiteten Netzangriff starten!
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg gegen Bringer: Mentale Entspannung und die richtige Einstellung
Wenn Dein Gegenüber auf dem Tennisplatz nahezu jeden Ball wieder zurückbringt, kannst und musst Du Dir stets über ein wichtiges Detail im Klaren sein: Dein Gegner wird Dich nicht vom Platz schießen. Er wird abwartend agieren und darauf warten, dass Du möglichst schnell viele (unnötige) Fehler machst. Und genau diesen Gefallen solltest Du ihm nicht machen …
Ein wichtiger Faktor ist das die Geduld: Wenn Du Anfang darüber frustriert bist, dass die Ballwechsel schier unendlich wirken und Du doch eigentlich der bessere Spieler bist, aber dennoch die Punkte verlierst – genau dann wirst Du auch nur schwer die nächsten Punkte machen können!
Die Kraft der Taktik und Gedanken gegen einen Gegner, der wie eine Ballwand spielt
Eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Match gegen einen Bringer: Sei Dir vor und während des Duells darüber im Klaren, dass Du eine Strategie hast. Mit diesem begründeten Wissen spielst Du wesentlich entspannter und fokussierter, als wenn Du Frust über dieses vermeintlich ausweglose Match zulässt.
- Lasse Dich auf keinen Fall verunsichern, wenn Du ein oder mehrere Volleys verschlagen hast. Auch in einem „normalen“ Match werden Dir schließlich hin und wieder Fehler unterlaufen.
- Sei viel mehr damit zufrieden, dass Du taktisch mit Deinem Netzangriff genau die richtige Lösung gesucht und gefunden hast. Besonders wenn das Netz- und Volleyspiel nicht Deine ausgesprochene Stärke ist, akzeptiere die Fehler und richte Dich mental an der umgesetzten Taktik auf.
Beachte die Psyche der Mondballspieler und Bringer
Du solltest beachten, dass sich der Bringer seinem (vermeintlichen) psychologischen Vorteil dir gegenüber bewusst ist. Er spekuliert darauf, dass Du in den Ballwechseln handeln musst. Er weiß, dass Dich seine relativ hohen, immer wieder zurückgespielten Bälle irgendwann wahnsinnig machen. Und der setzt vor allem darauf, dass Du früher oder später verzweifelst und auch deswegen immer mehr leichte Fehler machst.
Der Mondballspieler kennt kaum Schwächen in seiner eigenen Konstanz. Sein Ziel ist es, Dich nach einer gewissen Zeit mental knacken zu wollen. Er spekuliert auf Deine leichten, unnötigen Fehler. Genau diesen Gefallen solltest Du ihm daher nicht tun, sondern konsequent und zielgerichtet Deine Strategie verfolgen!
Tennis Trainingsformen für die Vorbereitung auf Matches gegen Mondballspieler
Bei jedem Tennis-Training – egal, ob mit oder ohne Tennistrainer – kannst Du die Grundlagen dafür erarbeiten, um die genannte Taktik im Match umzusetzen. Dabei handelt es sich um einfache Trainingsformen, die Dir natürlich auch gegen andere Spielertypen helfen werden.
Der Fokus liegt auf dem Weg ans Netz und auf dem Volleyspiel. Beides lässt sich natürlich auch im Training ideal miteinander verknüpfen.
Ab an’s Netz
Den Weg ans Netz trainieren: Z.B. beim Punkte ausspielen mit Deinem Trainingspartner, mit Aufschlag oder einfach den Ball von unten aus der Hand rausspielen. Mögliche Aufgaben dabei:
- Spätestens nach dem dritten oder vierten Ball musst Du an´s Netz aufrücken.
- Volley-Punkte zählen doppelt
- Angriffspflicht auf jeden Ball des Gegenüber, der im T-Feld landet
Versuch möglichst immer dabei, mit Deinen Schlägen den Gegner in die Defensive zu drängen. Der Fokus soll bei diesen Trainingseinheiten eindeutig auf dem Weg nach vorne liegen.
Must Do für jedes Tennistraining: Angriffsball, Volley und Überkopfball
Gerade in unseren Breitengeraden – auch weil hierzulande zumeist auf relativ langsamen Sandplätzen gespielt wird – stehen beim Tennistraining mit oder ohne Trainer zumeist die Grundschläge im Mittelpunkt. Das ist natürlich auch nicht falsch, schließlich sind Vorhand, Rückhand und Co. eine wichtige Basis für das Match.
Dennoch sollten auch Volleys und Überkopfbälle permanent trainiert werden. Und bei jedem Volleytraining sollte stets auch der Angriffsball in das Training integriert werden. Denn die meisten von uns werden keine klassischen Serve-and-Volley-Spieler sein, sondern überwiegend nach einer vorbereiteten Aktion nach vorne ans Netz.
Spiele am besten einen Angriffsball aus dem mittleren Feld und versuch dabei, mit den Angriffsschlägen kontrolliert aggressiv zu spielen. Bei der Angriffsschlag darauf achten, dass die Ausführung des Schlags in der Vorwärtsbewegung zum Netz stattfindet. Der körperliche Schwerpunkt liegt also vorne.
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