Umstellung von Sandplatztennis auf Hallentennis: Mehr Erfolg auf schnellen Böden. Mehr Tennis-Matches in der Halle gewinnen.
Die wichtigsten Tipps und besten Strategien für mehr Erfolg beim Hallentennis
In unseren Breitengraden beginnt mit dem Herbst eine völlig neue Tennissaison mit besonderen Bedingungen:
- Statt auf langsamen Sandplätzen wird Tennis in der kalten Jahreszeit zumeist auf schnelleren Teppich- oder Kunststoffbelägen gespielt;
- die Bälle springen schneller, flacher, aber auch gleichmäßiger ab;
- Wind und Sonne sind beim Hallentennis keine Einflussfaktoren mehr;
Keine Frage: Auch die Umstellung von Sandplatztennis auf Hallentennis stellt für viele Tennisspieler aller Alters- und Leistungsklassen immer wieder eine besondere Herausforderung dar. Wir zeigen Dir:
- wie Du auch in der Halle und auf schnellen Böden schnell Deinen Rhythmus findest;
- wie Du mehr Erfolg und auch Spaß beim Tennis in der Halle haben wirst;
- mit welchen Trainings- und Taktik-Tipps Du schnell und erfolgreich in die Hallentennissaison startest.
Erfolgreicher Start in die Hallentennis-Saison: Mach Dir die Unterschiede bewusst und nutze sie!
Auch wenn Dir die wesentlichen Unterschiede zwischen Sandplatz- und Hallentennis bekannt sein werden – vor jedem Start in die Hallentennis-Saison solltest Du Dir die gravierendsten Unterschiede vor Augen führen und vor allem in Dein Tennis-Training und in Deine Match-Strategie integrieren:
- Auf den Indoor-Belägen wie Teppich, Kunststoff oder auch Granulat springen die Bälle schneller und flacher, aber auch gleichmäßiger ab.
- Ballwechsel, Spieldauer und Schlaghäufigkeit werden geringer: Der durchschnittliche Ballwechsel auf Sand dauert 8,3 Sekunden (Männertennis), bei den Damen sogar 10,7 Sekunden. Nimmt man den durchschnittlichen Wert (je nach Bodenbelag in der Halle) von Hartplätzen, kommt man bei den Damen auf 6 Sekunden, bei Herren gerade einmal auf 4,6 Sekunden und bei den.
- Die Schlaghäufigkeit eines Punktes beträgt im Männertennis 6,8 und bei den Damen 5 Schläge, d.h. der Spieler/Spielerin hat 3,4 bzw. 2,5 Schläge zur Verfügung, um den Punkt zu machen. (Alle Zahlenangaben nach Schönborn1998: auch wenn die Daten etwas älter sind, hat sich das Verhältnis zwischen Sandplatz- und Hallentennis in diesen Aspekten nicht signifikant verändert.)
- Tennis wird auf einmal wieder unter einem geschlossenen Dach gespielt: Lobs werden schwieriger, die Flughöhe des Balls ist beim Tennis aber allgemein etwas niedriger.
- Akustik und äußere Faktoren: U.a. durch die Schlaggeräusche kommt Dir das Spiel jetzt deutlich schneller vor (was es ja natürlich auch ist). Außerdem spielen Wind, Sonne und auch Platzfehler jetzt keine Rolle mehr.
Strategie und Taktik für erfolgreiches Hallentennis: Basics und Grundlagen
Aus den eben thematisierten Bedingungen, Faktoren und Unterschieden zwischen Sandplatz- und Hallentennis entwickeln sich die Grundlagen einer erfolgreichen Match-Strategie für Dein Tennis in der Halle quasi von selbst:
- Der Aufschlag hat beim Hallentennis natürlich eine ganz besondere Bedeutung – besonders für Spieler in den Bereichen der guten und sehr guten Tennis-Leistungsklassen. Wichtig: Lege sehr viel Augenmerk und Konzentration auf Deinen ersten Aufschlag. Arbeite an einer hohen Quote der 1. Aufschläge!
- Erfolgreiche und gute Hallentennisspieler nutzen vor allem den Slice-Aufschlag in allen seinen Variationen: Beim Slice-Aufschlag springt der Ball flacher ab, Dein Gegner wird dadurch zumeist zu höher gespielten Returns gezwungen, wodurch Du in einer guten und offensiven Position für den Ballwechsel bist!
- Grundlinienspiel näher an der Grundlini;. Etwas näher an der GL stehen, i.d.R. max einen Meter von der GL. Chancen nutzen, um an das Netz vorzurücken.
- Netzspiel: Höhere Bedeutung, Gegner kann einen weniger mit Lobs überwinden.
- RH-Slice: Flache Flugbahn, Rückwärts-Rotation, Gegner muss tief unter den Ball und Ball heben, kann weniger Druck machen. RH-Slice auch als Angriffsball sehr effektiv
Die ersten Trainingseinheiten beim Hallentennis: Rhythmus und Timing
Bei dem Wechsel von Sandplatztennis zum Hallentennis ist es wichtig, dass Du Dir genügend Zeit nimmst! Auch als Tennisspieler mit einer einstelligen Leistungsklasse wirst Du nicht von jetzt auf sofort auf dem selben Niveau spielen, auf dem Du womöglich in den letzten Wochen auf Sandplätzen gespielt hast.
- Bei Deinen ersten Tennis-Trainingseinheiten zu Beginn der Hallensaison solltest Du auf jeden Fall die ersten Bälle in der Halle im T-Feld spielen, damit Du ein Gefühl für den neuen Untergrund bekommst. Nach einigen Schlägen kannst Du Dich dann Richtung Grundlinie orientieren, z.B. indem Du immer weiter nach hinten gehst, ohne den Ball zu verschlagen.
- Auch von der Grundlinie ist zu Anfang „langsamer mehr“: Starte mit einer Schlaggeschwindigkeit von etwa 50 Prozent. Es ist wichtig langsam anzufangen, um sich nach und nach auf das richtige Timing einstellen zu können. Am Anfang wirst Du vermutlich den Ball stets zu spät treffen, aber das wird sich relativ schnell einstellen.
- Nach dem ersten Einschlagen spielt Ihr am besten eine längere Einheit ausschließlich Vorhand-Cross. Auch hier gilt nach wie vor die Devise „weniger ist mehr“. Wenn Du gemeinsam mit Deinem Tennis-Trainingspartner an Sicherheit gewonnen hast, solltet ihr langsam die Schlaggeschwindigkeit erhöhen: Interessant und effektiv ist es dabei zu versuchen, die Bälle mit ca. 60, 70 oder 80 Prozent konzentriert, fehlerfrei und kontinuierlich im Spiel zu halten – sowohl mit der Vorhand, als auch beim anschließenden Einheit Rückhand-Cross.
- Nach den beiden Cross-Durchgängen bieten sich jeweils 10 Minuten Vorhand und Rückhand Longline an. Nach diesen ersten Trainingseinheiten solltest Du den Schlagrhythmus schon ein wenig gefunden haben. Macht bei den ersten Stunden des Hallentennis-Trainings dann mit bekannten Tennis-Trainingsübungen wie dem sogenannten „Hosenträger“ weiter. Hier spielt einer der beiden Spieler nur Cross, Dein Trainingspartner nur Longline. Anschließend bietet sich kleine Kurzsätze bis 10 oder 11 ohne Aufschlag, sondern mit selbst oder von einem Trainer reingespielten Bällen an. Bei all diesen Einheiten zu Beginn der Hallentennis-Saison gilt: Je länger beide Trainingspartner ohne Fehler spielen, desto effektiver ist die Übung.
Erfolgreiches Tennis in der Halle: Zeit für den Aufschlag nehmen
Eigentlich sollte es beim Aufschlag keine großen Probleme beim Wechsel vom Sandplatz in die Halle geben – das mag man zumindest denken, denn schließlich ändert sich die technische Bewegungsausführung nicht.
- Dennoch haben auch viele Tennisspieler hohen Niveaus und mit guten Leistungsklassen zu Beginn der Hallentennissaison ihre liebe Not und Mühe mit dem Service: Du schaust beim Ballwurf nicht mehr in den Himmel, sondern in Richtung Hallendach oder auch mal in eine Lampe.
- Die Blickverhältnisse sind ungewohnt. Umso wichtiger ist es, sich bei der Vorbereitung auf die wichtigen Matches in der Tennis-Wintersaison viel Zeit für den Aufschlag zu nehmen. Arbeite regelmäßig an Deiner Technik, an Deinem Ballwurf und an Deinen Aufschlag-Variationen.
- Besonders der Slice-Aufschlag ist in der Halle ein vielversprechendes Mittel, Deinen Gegner aus der Komfortzone beim Return zu verscheuchen. Z.B. ein Slice-Aufschlag nach außen ist in der Halle ein probates Mittel – nicht nur weil der Ball flacher und schneller abspringt als auf Sand. Sondern auch, weil die seitlichen Auslaufzonen in vielen Tennishallen deutlich kleiner sind.
Hallentennis auf schnellen Böden: Gezielt und frühzeitig die Beinarbeit umstellen
Kein Rutschen mehr wie auf Sandplätzen, auf denen Du nicht zwingend jeden Ball auslaufen musstest. Das ist auf dem ersten Blick der wohl gravierendste Unterschied zwischen Outdoor- und Indoor-Tennis hinsichtlich der Beinarbeit.
Weil auch die Ballwechsel – besonders auf Teppich – schneller sind, ist im Winter die Beinarbeit unter einem besonderen Aspekt zu betrachten: Viele kleine Schritte, wie Du sie vom Springseilspringen kennst, führen jetzt zum Erfolg.
Bereits in den ersten Trainingseinheiten in der Halle solltest Du darauf besonders achten – und Deine Beinarbeit mit den schnellen, kleinen Schritten möglichst auch außerhalb des Platzes trainieren.
Last but not least: Das Material – Besonders die (Indoor-)Tennisschuhe und die Bespannung sind entscheidend!
Spätestens zu Beginn der Hallentennis-Saison solltest Du Dich dem Thema Saiten und Bespannungen widmen. Gerade auf schnelleren Böden kann es sich lohnen, eine etwas härtere Bespannung (also ein bis zwei kp mehr) zu spielen. So erhältst Du mehr Kontrolle, aber auch mehr Gefühl. Mehr zum Thema Saiten und Bespannungen findest Du auch HIER.
Wie schon bei der Beinarbeit angedeutet, ist die Wahl der richtigen Tennisschuhe beim Hallentennis entscheidend. Mehr zu den Indoor-Tennisschuhen für Teppich oder Allcourt-Tennisschuhen für Granulat-Tennisplätze erfährst Du HIER.