Die besondere Trainings-, Saison- und Turnierplanung von Roger Federer. Oder: Das Erfolgsgeheimnis des Roger Federer
Mal Hand auf´s Herz: Wer als guter HE35- oder fast HE40-Spieler (oder natürlich auch als Damen-Spielerin) bei einem gut besetzten Turnier der offenen Klasse antritt, wundert sich schnell über Athletik, Power und Konstanz der Schläge, die die Tennisspieler Anfang 20 auf dem Court präsentieren. Umso erstaunlicher, dass im Profitennis noch immer die Generation der 30plus bei den Majors das Maß aller Dinge ist. Besonders gilt das für Roger Federer, Jahrgang 1981!
Wie schafft es Roger Federer, die jungen Wilden bei den Majors im Griff zu haben?
Dass sich Feder auch im Jahr 2020 im Alter von 38 bzw. 39 Jahren noch mindestens auf spielerischer Augenhöhe mit den weiterhin aufstrebenden Twens wie Stefanos Tsitsipas, Dominic Thiem, Alexander Zverev oder Denis Shapovalov war nicht immer abzusehen – hat aber gute und leicht nachvollziehbare Gründe, die auch Dein Tennisspiel in jedem Alter und in jeder Leistungsklasse immens verbessern können.
Denn was heute kaum einer noch vor Augen hat: Noch im Jahr 2016 befand sich der damals 35-jährige Roger Federer quasi am Boden, Experten schrieben ihn endgültig ab. Spätestens beim ATP-Turnier in Miami wurde damals seine persönliche Leidensgeschichte offensichtlich. Federer war in der zweiten Runde gegen Martin del Potro gar nicht erst angetreten, offiziell wegen einer Magen-Darm-Grippe. Tatsächlich war sein Knie kaputt, sein Rücken schmerzte.
Wie Roger Federer den Weg aus der Krise fand
Mühselig schleppte er sich durchs Jahr, fiel mehr aus, als dass er mitspielte. Im Juli beendete er die Saison vorzeitig. Zum ersten Mal seit 2000 gewann er kein Turnier, zum ersten Mal seit 2002 fiel er schließlich aus den Top Ten der Weltrangliste. Reihenweise schrieben ihn Experten damals ab. Die Weltspitze sei für ihn nicht mehr zu erreichen, geschweige denn ein weiterer Grand-Slam-Titel. Bekanntlich kam alles anders. Der „neue“ Federer wurde vielleicht besser als der „alte“ Federer – zumindest, wenn man das Alter betrachtet und die Art und Weise, wie sich Roger Federer wieder an die Spitze spielte.
Was Du für Dein Tennisspiel von Roger Federer und anderen Tennisprofis lernen solltest
Wer die Entwicklung von Federer in den folgenden Monaten oder Jahren verfolgt hat, wird ganz eindeutige Gründe für sein besonderes Comeback erkennen können:
Zwar gibt Roger Federer bei jeder einzelnen Trainingseinheit und natürlich auch in bei jedem Punkt in jedem Match immer 120 Prozent. Außerhalb des Tennis-Zirkus ist er aber viel lockerer geworden, seit ein paar Jahren auch für den ein oder anderen Spaß mit Fans oder Journalisten zu haben. Das war Anfang der 2000er Jahre noch unvorstellbar. Was kannst Du als Tennisspieler davon lernen? Konzentriere Dich auf Dein Tennisspiel immer dann, wenn es darauf ankommt. Also bei jedem Tennis- oder Fitnesstraining. Und natürlich bei jedem einzelnen Punkt in jedem Match! Ansonsten gilt die Federer-Methode: Relaxen und abschalten, damit Du die Kraft für die entscheidenden Momente hast!
Besser Tennisspielen mit dem richtigen Trainings- und Fitnessprogramm
Ein entscheidender Grund, warum Roger Federer – und auch Du als Amateur- und Freizeitspieler – bis ins „hohe Alter auf höchstem Niveau erfolgreiches Tennis spielen kann: Höre auf Deinen Körper! Nicht nur Roger Federer investiert immer Zeit in Trainingsinhalte, die nicht direkt etwas mit dem Tennisspiel auf dem Platz zu tun haben. Dafür aber umso mehr mit Deiner Leistungsfähigkeit auf dem Tennisplatz. Wie genau diese Inhalte aussehen können, kannst und solltest Du auch in unserem Artikel Das Training der Tennisprofis nachlesen.
So verfolgt Roger Federer sehr akribisch ein ausgeklügeltes Fitnessprogramm. Ein wichtiger Part seiner Regeneration nimmt ausreichend Schlaf ein!
Auf das Wesentliche konzentrieren – das ist das auch das Motto für die Turnierplanung von Roger Federer für die ATP-Saison 2020. So hat Federer sich schon früh auf die für ihn wichtigsten Termine festgelegt, zu denen übrigens auch die French Open in Paris zählen: „„Ich werde vermutlich davor nicht viel spielen. Vor allem wenn ich Olympia und all das andere spiele“, sagte der 38-Jährige. Der Spielplan für den Frühling und Sommer 2020 scheint zementiert zu sein: „Ich spiele wahrscheinlich die French Open, Halle, Wimbledon, Olympia und dann vielleicht Cincinnati und dann die US Open.“
Was Du Dir vom Training der besten Tennisprofis abschauen solltest
Und genau diese ausgewählte und sehr bedachte Planung ist ein Faktor dafür, dass Federer auch noch mit Ende 30 dieses körperliche und spielerische Top-Niveau erreichen kann. Denn in der Zwischenzeit widmet sich der Schweizer in ausgiebigen Trainings- und Fitnessphasen der Stärkung und auch Erholung seines Körpers. Stretching, Yoga und diverse Fitness-Einheiten sind die Basis dafür, dass sich Federer dann bei den jeweiligen Turnieren in einem möglichst optimalen Zustand befindet.
Und genauso kannst auch Du, als Tennisspieler jedes Alters und jeder Leistungsklasse, effektiv von den Gewohnheiten eines Roger Federer profitieren. Konzentrierte Dich auf die für Dich wichtigen Saisonhöhepunkte; nutze jede Möglichkeit, um Die Training möglichst effektiv zu gestallten. Das beginnt schon mit dem richtigen Aufwärmen – daher zeigen wir Dir auch einen interessanten Einblick in das perfekte Warm-up der Tennisprofis.
Denn nicht nur für Tennissenioren gilt: Gestalte Dein Training vielseitig und sorge stets dafür, dass Deine physischen Voraussetzungen möglichst optimal sind!
Einen sehr interessanten Einblick in das Phänomen Roger Federer gibt Dir übrigens die sehr lesenswerte Biographie des Schweizers – die Rezension zu der „Roger Federer Story“ findest Du hier